Wir kriegen Besuch!
Wie wir die Zeit auf Teneriffa verbringen, wer uns besuchen kommt und wo der Weg beim Wandern plötzlich aufhört, erzählen wir euch in diesem Beitrag.
Orotava, Puerto de la Cruz und die verwunschenen Wälder
Mit Niko, unserem Freund und ehemaligem Crewmitglied der ‘Too Wild’, wohnen wir in einem Airbnb in Puerto de la Cruz. Mit einem Mietauto erkundigen wir die Insel.
Besonders gefällt uns das Städtchen Orotava. Es liegt hoch erhoben am Ende eines Tals und besticht mit farbigen Häuschen und einem botanischen Garten. In diesem Garten steht einer der grössten Drachenbäume der Welt. Diese Bäume sind ein Wahrzeichen der Kanaren und dieses Exemplar ist besonders alt.
Puerto de la Cruz ist ebenfalls sehr sehenswert. Die gedrechselten Holzbalkone stammen teilweise noch aus dem 17. Jahrhundert und die Altstadt besticht mit schmucken Innenhöfen, aber auch mit Strassenkunst und tollen Cafés.
Die verwunschenen Wälder ganz im Norden der Insel liegen immer im Nebel. Deshalb sind sie Flechtenverhangen und Moose bewachsen die Stämme der alten Bäume.
Wir finden keinen Parkplatz am bekanntesten Wanderweg, deshalb biegen wir einfach irgendwo rechts ab und spazieren dort herum. Die Luft ist erdig und das grüne Blätterdach reicht bis in den Himmel hinauf. Es ist wunderschön.
Am Flughafen
Schweren Herzens bringen wir an diesem Morgen Niko an den Flughafen.
Nun 5h später fahren wir wiederum in Richtung Flughafen. Ganz kribbelig und mit selbst gebasteltem Willkommensschild wollen wir meine Zwillingsschwester Valérie und ihr Freund Joel abholen. Nach über 3 Monaten unterwegs freuen wir uns sehr, bekannte Gesichter zu treffen, Schweizerdeutsch zu sprechen und Valéries und meinen Geburtstag zu feiern.
Wir steigen aus, finden den Eingang nicht und dann klingelt schon Lucas Handy. „Wir sind schon lange da, kommt ihr bald?“ Fast ein bisschen enttäuscht, dass wir nicht mit dem Schild warten durften, gehen wir ihnen entgegen. Doch sobald wir die zwei erblicken, ist die Wiedersehensfreude enorm! Mega schön, habt ihr den weiten Weg auf euch genommen, um uns zu besuchen!!
Der Geburtstag
Eigentlich hatten Valérie und ich ja einen Tag vorher Geburtstag, aber wir sind da sehr flexibel mit Feiern. Darum holen wir es heute nach!
(Wobei wir fairerweise mit Niko auch gestern Vollgas gegeben hatten! Das erste Bild ist vor dem Gin, das zweite Bild am Morgen danach. ;-))
Als Überraschung wollten Luca & ich einen Kuchen backen, doch das Airbnb hatte keine Form. Darum haben wir auf Cookies gewechselt. Alle Zutaten gemischt, müssen sie nur noch gebacken werden.
Bei der 1. Runde haben wir aus Versehen Unterhitze anstatt Umluft eingestellt. Der Boden der Cookies war schwarz.
Bei der 2. Runde wollte ich auf Umluft wechseln, habe aber auch die Gradanzeige umgestellt. Die ganzen Cookies sind zu schwarzen Ziegelsteinen geworden.
Die 3. und letzte Runde wurde nun also mit Argusaugen überwacht! Wir waren so paranoid, dass wir sie dann viel zu früh rausgenommen haben und sie noch unglaublich teigig waren. Aber die Kerze hat dann doch gehalten & Valérie hatte sich sehr gefreut!
Masca oder die Strasse der Serpentinen
Am nächsten Tag fahren wir die kurvenreiche Strasse nach Masca hoch. Dieses Bergdorf wird häufig mit Machu Picchu verglichen und wir sehen, warum.
Der Verkehr wird immer dichter und schon bald fährt Mietauto hinter Mietauto. Nicht jeder ist sich gewohnt, enge Bergstrassen zu fahren und einander auszuweichen. Ein paar Ausweichmanöver sind kritisch und mit der Parkplatzsuche muss man auch Glück haben. Wir sehen Leute, die sich heftig um den letzten Parkplatz zoffen.
Der Tourismus auf den Kanaren nimmt stetig zu. Wir sind noch knapp vor der Hauptsaison hier, doch die Insel ist jetzt schon völlig überloffen. Wer keine Parkplatzkämpfe austragen will, muss früh los.
Beim 1. Besuch mit Niko lag das Dorf mystisch im Nebel, heute jedoch strahlt die Sonne vom Himmel und die Szenerie wirkt ganz anders.
Empfehlung: Bitte nicht mit Flipflops erkundigen! Der Boden ist ausgetreten und die Steine sind rutschig. Auch liegen überall Kaktusfeigen rum. Viviane hat auf schmerzhafte Weise herausgefunden, dass diese Stacheln zwar klein, aber umso heimtückischer sind!
Sogar noch mehr Besuch
Um 6:30 Uhr stehen wir auf, um früh am Fährhafen in Santa Cruz de Tenerife (der Hauptstadt) anzukommen. Nachdem sich die Parkplatzsuche als schwierig herausgestellt hat und wir beinahe in die Reihe der auf die Fähre fahrender Autos gelandet sind, finden wir den richtigen Terminal.
Von weitem sehen wir eine grosse und eine kleinere Person auf uns zu laufen. Da sind Martina und Luki! Die Wiedersehensfreude ist enorm! Die zwei sind nämlich extra für nur einen Tag von Gran Canaria auf Teneriffa gefahren, um uns zu besuchen.
Wir geniessen den Tag mit leckeren Tapas, Tinto de Verano, schwimmen in den salzigen Stadtpools und besichtigen den botanischen Garten.
Luca und ich können unser Glück kaum fassen, 4 Leute aus der Heimat zu Besuch zu haben! Dieser Tag war unvergesslich und wir sind so happy, habt ihr diese Reise auf euch genommen! Mitsamt dem Stress vom am falschen Terminal sein am frühen Morgen! 😉
Die Wanderung im Orotava-Tal
Heute soll gewandert werden! Im Internet haben wir verschiedene Wandertrails begutachtet und gestaunt, wie toll die Wander-Infrastruktur in Teneriffa sein soll.
Wir haben uns dann für einen Rundwanderweg entschieden, der durch die Hügel des Teide führt und der mit moderaten Steigungen ca. 3 h dauern sollte.
Wir marschieren im Nebel los und sind schon bei der ersten Abzweigung unsicher. Eigentlich sollte ein Holzwegweiser nach rechts führen, aber der Weg geht entweder nach links oder geradeaus. Naja, gehen wir mal geradeaus.
Wieder an einer Abzweigung angekommen, ist der linke Weg gesperrt. Laut Plan ist das der offizielle Wanderweg – super!
Aber der Weg geradeaus macht auch einen guten Eindruck. Wir wandern weiter und merken bald einmal, dass dieser Weg nichts mehr mit moderater Steigung zu tun hat!
Wir schnaufen und schwitzen, gehen aber trotzdem weiter. Bald schon werden wir mit spektakulärer Aussicht und Sonne belohnt!
Wir wandern zwar nicht den geplanten Weg, aber unser Plan B ist ebenfalls wunderbar. Mit GoogleMaps und Garmin explorer App sind wir auch ohne passende Beschilderung nicht aufgeschmissen und fühlen uns jederzeit sicher.
Der Vulkan Teide
Der Pico del Teide ist mit 3‘715 m.ü.M. der höchste Berg Spaniens und der dritthöchste Inselvulkan der Welt (vom Meeresboden gemessen).
Der letzte Ausbruch war vor gut 100 Jahren und seit 2007 ist das Gebiet um el Teide UNESCO Weltnaturerbe.
Als wir mit dem Auto die Serpentinen hochfahren, wird es immer nebliger und düsterer. Schon verschluckt uns der Nebel ganz und man kann nicht einmal mehr 10m weit sehen. Doch plötzlich reisst der Nebel auf und strahlenden Sonnenschein fällt auf die hellgrünen Kanaren-Pinien. Uns bleibt der Mund offen stehen – so schön ist dieses Panorama!
Minigolf
Der letzte Tag mit Valérie und Joel naht. Wir verbringen den Tag am Strand, essen am Nachmittag die leckerste Glace (danke Fränzi!!) und wollen gegen Abend eine Runde in der schönsten Minigolfanlage Europas spielen.
Ausgerüstet mit Apéro, einem Schläger und einem Ball geht es von Bahn zu Bahn. Joel und Luca stecken mitten in einem Wettbewerb um den 1. Platz, es wird (trotz glitschiger Bahn) knallhart gespielt. Valérie und ich sind eher auf die verschiedenen Pflanzen und Kakteen fixiert, welche diese Anlage so einzigartig machen.
Am Schluss zahlt die Verliererin eine Runde der schlechtesten Cocktails, die wir je hatten, doch die selbstgemachte Pizza rettet den Abend!
Abschied und Ausblick
Ohjee, schon heisst es Tschüss sagen. Schweren Herzens verabschieden wir die beiden am Flughafen. So schön, seid ihr extra wegen uns nach Teneriffa geflogen! Es war eine unvergessliche Woche mit euch!
Am nächsten Morgen sitzen Luca und ich in der Fähre nach Gran Canaria. Hier werden wir zwei weitere Wochen verbringen, bis wir dann wieder per Segelboot unterwegs sein werden.
Übrigens: Schön liest du unseren Reiseblog und verfolgst unsere Reise mit!
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Kommentare
Liebe Weltenmummler. Es freut mich zu lesen und sehen, dass Ihr das Beste aus Eurer ReiseZeit an Land und See macht. Bleibt gesund und neugierig, ich finde es grossartig, wie Ihr das macht. Macht Spass, mitzulesen… Danke ❤️🙏